Im medizinischen Bereich gibt es vielfältige Berufsfelder, von Ärzten über Pflegekräfte bis hin zu medizinischen Fachangestellten (MFA), deren Ausbildung und Gehalt je nach Standort, Berufserfahrung und Fachgebiet variieren können. Die Ausbildung als medizinische Fachangestellte und die Ausbildung zur Arzthelferin bieten eine fundierte Berufsausbildung in diesem Sektor.[1] Dieser Artikel bietet nicht nur eine solide Grundlage für eine Karriere im Gesundheitswesen, sondern auch Einblick in die Gehaltsaussichten und weitere finanzielle Vorteile von medizinischen Fachangestellten.
Für angehende medizinische Fachangestellte ist es wichtig, sich über das Gehalt während der Ausbildung und die Möglichkeiten zur Gehaltssteigerung durch Fortbildung zu informieren, um eine fundierte Entscheidung über ihre berufliche Zukunft zu treffen. Einblicke in den MFA Verdienst sind dabei essenziell. [1] Mit einem Realschulabschluss oder als Quereinsteiger in die Ausbildung einzusteigen, kann den Weg für eine lohnende Karriere als medizinischer Fachangestellter ebnen, wobei sowohl das Anfangsgehalt als auch die Verdienstmöglichkeiten mit zunehmender Erfahrung attraktiver werden. Die Wahl des richtigen Ausbildungsbetriebes spielt dabei eine entscheidende Rolle. [1]
Gehalt während der Ausbildung
Während der Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten variiert das Gehalt je nach Ausbildungsjahr und Bundesland. Im ersten Ausbildungsjahr können Auszubildende durchschnittlich etwa 965 EUR brutto pro Monat verdienen, während im zweiten Jahr das Gehalt auf etwa 1.045 EUR ansteigt und im dritten Jahr auf rund 1.130 EUR, was die Relevanz der gewonnenen Berufserfahrung widerspiegelt.[2] Diese Gehaltssteigerungen spiegeln die zunehmende Erfahrung und Kompetenz der Auszubildenden wider.
Regionale Unterschiede
Das Gehalt kann auch regional variieren. Beispielsweise verdienen Auszubildende in Baden-Württemberg im Durchschnitt 985 EUR, während es in Brandenburg nur 725 EUR sind.[5] Diese Unterschiede können auf die unterschiedlichen Lebenshaltungskosten und den variierenden Bedarf an medizinischen Fachangestellten in den jeweiligen Bundesländern zurückzuführen sein.
Vergleich mit anderen Ausbildungsberufen
Im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen liegt das Gehalt der medizinischen Fachangestellten im mittleren Bereich. Es ist höher als das Gehalt eines Hörakustikers (700 EUR) aber niedriger als das eines Altenpflegers (1.265 EUR). [5]
Zukünftige Gehaltsentwicklungen
Ab dem 1. März 2024 wird das Gehalt für medizinische Fachangestellte um 7,4% über alle Tarifgruppen hinweg steigen, was auch die Ausbildungsvergütungen einschließt. Zusätzlich wird eine einmalige Inflationsausgleichszulage von 500 Euro an Auszubildende und Vollzeitbeschäftigte medizinische Fachangestellte ausgezahlt. [6]
Einstiegsgehalt nach der Ausbildung
Nach Abschluss Ihrer Ausbildung als medizinische Fachangestellte können Sie mit einem Einstiegsgehalt rechnen, das durchschnittlich bei etwa 2.382 EUR liegt.[3] Es ist interessant zu beachten, dass das durchschnittliche Anfangsgehalt für eine medizinische Fachangestellte sogar etwas höher sein kann, nämlich ca. 2.471 EUR pro Monat.[5]
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die kürzlich getroffene Vereinbarung, die Gehaltsunterschiede zwischen medizinischem und Pflegepersonal zu verringern.[6] Dies zeigt eine positive Entwicklung in der Strukturierung der Gehälter, die darauf ausgerichtet ist, die Wertschätzung für Fachkräfte im Gesundheitswesen weiter zu erhöhen und eine gerechtere Bezahlung zu fördern.
Steigerung des Gehalts durch Fortbildung
Tarifvereinbarungen ab März 2024
Ein neuer Tarifvertrag für medizinische Fachangestellte in Deutschland, der am 1. März 2024 in Kraft trat, beinhaltet Lohnerhöhungen für verschiedene Berufssenioritätsstufen und Tätigkeitsgruppen.[7] Die Lohnerhöhung für medizinische Fachangestellte variiert zwischen 2,5% und 22,3%, mit einem Durchschnitt von 7,4%.[7] Im ersten Jahr der Vereinbarung ist das Gehalt auf 2.700 Euro festgelegt [7].
Weiterbildung und Aufstiegsmöglichkeiten
Die Tarifvereinbarung sieht auch Fortbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für medizinische Fachangestellte vor, mit der Chance auf Gehaltserhöhungen nach Abschluss bestimmter Ausbildungsprogramme, einschließlich eines dualen Studiums.[7] Diese Initiative fördert nicht nur die fachliche Weiterentwicklung, sondern auch die finanzielle Anerkennung.
Neue Gehaltsstruktur
Die neue Gehaltsstruktur für medizinisch-technische Assistenten (MTA), ausgehandelt von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV-Spitzenverband), umfasst nun sechs anstelle der bisherigen vier Gehaltsgruppen.[8] Die Eingruppierung in eine Gehaltsgruppe richtet sich nach der Komplexität der ausgeführten Tätigkeiten und den erforderlichen Qualifikationen.[8] Diese strukturierte Herangehensweise sorgt für eine gerechtere Entlohnung basierend auf der fachlichen Kompetenz und den übernommenen Verantwortlichkeiten.
Die Fortbildungsmöglichkeiten und die damit verbundenen Gehaltssteigerungen bieten medizinischen Fachangestellten attraktive Perspektiven, ihre berufliche Laufbahn aktiv zu gestalten und finanziell davon zu profitieren, einschließlich der Möglichkeit eines dualen Studiums.
Zusätzliche finanzielle Vorteile und Absicherung
Betriebliche Altersvorsorge
Medizinische Fachangestellte können von einer betrieblichen Altersvorsorge profitieren, die nicht nur eine zusätzliche Rente neben der gesetzlichen Rentenversicherung darstellt, sondern auch Teile des Bruttogehalts zukunftssicher anlegt, soweit der Arbeitgeber dies anbietet.[10] Arbeitgeberbeiträge, Weiterbildungsmöglichkeiten, attraktive Gehaltsstrukturen und unbefristete Arbeitsverträge sind wesentliche Vorteile dieser Vorsorgeform [10]. Um die Vorteile vollständig zu nutzen, sollten medizinische Fachangestellte alle Angebote ihres Arbeitgebers sorgfältig prüfen.
Direktversicherung
Die Direktversicherung, eine Form der betrieblichen Altersversorgung (bAV), bietet medizinisch-technischen Assistenten ein zusätzliches Altersruhegeld. Arbeitgeber sind verpflichtet, gemäß dem relevanten Tarifvertrag Beiträge zu leisten, und Mitarbeiter können durch Gehaltsumwandlung dazu beitragen.[11] Die Direktversicherung sichert garantierte monatliche Rentenzahlungen, Kapitalauszahlungen bei Renteneintritt, flexible Beitragsmöglichkeiten, Inflationsschutz, Hinterbliebenenschutz, Portabilität sowie Schutz vor Insolvenz des Arbeitgebers und des Versicherers.[11]
Berufshaftpflichtversicherung
Insbesondere selbstständige medizinische Fachangestellte sollten eine Berufshaftpflichtversicherung in Betracht ziehen. Diese Versicherung deckt Schäden ab, die aus Ansprüchen von Patienten wegen Personen-, Sach- oder Vermögensschäden resultieren, die aus medizinischen Behandlungen entstehen.[13] Obwohl sie für Ärzte obligatorisch ist, wird sie auch MFAs dringend empfohlen, um finanziellen Schutz im Falle von Personenschäden zu gewährleisten, ohne dass Kosten aus eigener Tasche anfallen.[13]
Selbstständigkeit als MFA
Selbstständige medizinische Fachangestellte tragen die Verantwortung für ihr eigenes Geschäft, einschließlich Finanzen, Kundenakquise, Management, Marketing und Verwaltung.[14] Sie bieten Dienstleistungen wie Patientenpflege, Laborarbeit, medizinische Beratung und Schulungen sowie medizinische Verwaltung an.[14] Zu den Kosten für selbstständige MTAs und MFAs gehören Krankenversicherung, Rentenversicherung, Haftpflichtversicherung, Berufsgenossenschaft und Steuern.[14]
FAQs
Welches Gehalt kann man als Medizinische Fachangestellte in Ausbildung im Jahr 2024 erwarten?
Ab dem 1. März 2024 steigt die Ausbildungsvergütung für Medizinische Fachangestellte auf 965 Euro im ersten Ausbildungsjahr, auf 1.045 Euro im zweiten und auf 1.130 Euro im dritten Ausbildungsjahr.
Welches Einkommen erzielt eine ausgelernte Medizinische Fachangestellte?
Gemäß dem Tarifvertrag für Medizinische Fachangestellte liegt das Gehalt im Jahr 2024 zwischen 2.700€ und 4.544€ monatlich, je nach Qualifikation und Berufserfahrung. Der durchschnittliche Stundenlohn für Medizinische Fachangestellte in Deutschland beträgt etwa 16,63€.
Was beinhaltet die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten?
Während der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten erlernen die Auszubildenden in der Berufsschule theoretisches Wissen zu verschiedenen medizinischen Themen. Zu den Lernfeldern gehören unter anderem die Prävention von Notfallsituationen, die Beschaffung von Waren sowie das Studium verschiedener Krankheitsbilder, die als Basis für die praktische Arbeit dienen.
Referenzen
[1] - https://www.medi-karriere.de/medizinische-berufe/mfa-gehalt-tarifvertrag/[2] - https://www.azubiyo.de/berufe/medizinischer-fachangestellter-arzthelfer/gehalt/[3] - https://www.aubi-plus.de/berufe/medizinischer-fachangestellter-medizinische-fachangestellte-736/gehalt/[4] - https://www.ausbildung.de/berufe/medizinischer-fachangestellter/gehalt/[5] - https://www.azubi.de/beruf/medizinischer-fachangestellter/gehalt[6] - https://www.laekh.de/aktuelles/detail/tarifergebnis-fuer-mfa-ab-1-maerz-74-prozent-plus[7] - https://www.draco.de/mfa-tarifvertrag-und-gehalt/[8] - https://www.aerztezeitung.de/Wirtschaft/Fortbildung-zahlt-sich-fuer-MFA-jetzt-aus-269626.html
[10] - https://www.insurancy.de/betriebliche-altersvorsorge/mfa/[11] - https://www.bavheute.de/wp-content/uploads/04_praesentation-an-arzthelferinnen-mfa.pdf[12] - https://www.stc-makler.de/blog/privat/vorsorge/betriebliche-altersvorsorge-medizinische-fachangestellte-arzthelferinnen/[13] - https://berufshaftpflichtversicherungen-heute.de/berufshaftpflicht-mfa/[14] - https://katharinamarz.de/2023/02/28/wie-mache-ich-mich-selbstaendig-als-mfa/
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